Viele Supplementhersteller werben mit der Kölner Liste. Doch was ist das eigentlich? Was steckt dahinter? Braucht man die Kölner Liste oder ist das eher ein Marketing-Gag?
Was ist eigentlich die Kölner Liste?
Doping ist bei den meisten Wettkämpfen streng verboten um eine Chancengleichheit für die Athleten zu ermöglichen. Mittels angekündigten und unangekündigten Doping-Tests sollen gedopte Athleten von einem Wettkampf ausgeschlossen werden. Daher achten Profis darauf keine Substanzen zu sich zu nehmen, die als Doping identifiziert werden können.
Laut verschiedener Studien gelten Nahrungsergänzungsmittel häufig als mit Anabolika oder verbotenen Substanzen infiziert. Der Grund ist, dass in der gleichen Produktionsanlage von normalen Supplements auch entsprechend verbotene Stoffe über die Bänder laufen sollen. Ein Profi-Athlet könnte so im Zweifel mit verbotenen Substanzen in Berührung kommen. Das Ergebnis ist demnach, dass man bei Dopingtests positiv getestet wird, obwohl man sich nicht dopt. Die Restmengen die für einen solchen positiven Test verantwortlich sein können, werden dem Athleten aber keinesfalls Vorteile gegenüber anderen Athleten bringen. Dennoch werden sie bei einem Test mit negativen Folgen zu rechnen haben.
Die Kölner Liste hat sich demnach zum Ziel gesetzt Athleten zu garantieren, dass Supplements frei von jeglichen Rückständen oder verbotenen Inhaltsstoffen sind. Produkte die also auf der Kölner Liste stehen entsprechen den Vorgaben und Normen und können ohne Bedenken supplementiert werden. Einige Deutsche Hersteller lassen sich gerne auf die Liste setzen und testen ihre Produkte. Natürlich steckt auch viel Marketing hinter der Kölner Liste.
Verunreinigte Supplements? Gibts doch eigentlich gar nicht, oder?
Nur weil ein deutscher Hersteller in Deutschland sitzt, muss das Produkt nicht aus Deutschland stammen. Schonmal genauer die eigenen Produkte angesehen? Viele Hersteller produzieren eben nicht in Deutschland, sondern im europäischen oder auch nicht-europäischen Ausland. So kann es tatsächlich passieren, dass vom Band auch Supplements laufen könnten, welche problematisch sind. Laut einer Studie, international gefördert vom IOC, enthalten auch in Deutschland ca 11 Prozent der getesteten Nahrungsergänzungsmittel verbotene Prohormone.
Demnach gibt es tatsächlich verunreinigte Supplements, auch innerhalb von Deutschland. Für jeden professionellen Athleten ist das natürlich wichtig – die Spuren sind zwar eher nicht schädlich, aber können sich in einem Doping-Test sehr negativ auswirken. Für jeden Hobbysportler, jeden der nicht auf Wettkämpfe geht, ist das allerdings tatsächlich eher nebensächlich.
Kölner Liste auch sonst ein Qualitätsmerkmal?
Vor kurzem hat auch myprotein einige seiner Supplements auf die Kölner Liste setzen lassen. Freunde der Marke argumentieren seither auch gerne mit der Kölner Liste. Sagt diese denn auch sonst etwas über die Qualität der Supplements aus? Tatsächlich eigentlich nicht.
Die Hersteller verifizieren sich selbst über Angaben. Darüber hinaus können einzelne Chargen getestet werden. Diese werden auf illegale Substanzen getestet. Aminospiking und Co werden nicht getestet und sind somit auch bei Produkten der Kölner Liste möglich! Natürlich kann man erwarten, dass Hersteller auf der Kölner Liste, sich zu Herzen nehmen und versuchen sauber zu produzieren. Sicher ist dies allerdings keinesfalls.
Letzten Endes ist die Kölner Liste vor allem Marketing.
Bildquellen
- koelnerliste: Kölner Liste