Affenkopfpilz / Löwenmähnenpilz / Igel-Stachelbart als Nahrungsergänzungsmittel

Es gibt Nahrungsergänzungsmittel mit sehr interessanten Namen. So ist es auch beim Affenkopfpilz, der aufgrund seines Aussehens auch gerne als Löwenmähnenpilz oder als Ige.l-Stachelbart bezeichnet wird. Der fachliche Name lautet übrigens Hericium erinaceus. Der Pilz wächst auf abgestorbenen oder geschwächten Bäumen und kommt in gemäßigten Breiten vor. Der Affenkopfpilz soll eine nützliche Wirkung auf das Gehirn und das Nervensystem haben.

Bedeutung in der Chinesischen Medizin

In der chinesischen Medizin wird der Affenkopfpilz seit Jahren gezüchtet und verzehrt. Es soll sich um ein heilsames Produkt handeln, dass Wirkungen gegen verschiedene Erkrankungen haben soll. Belege dafür gibt es nicht, auch wenn der Pilz inzwischen vielfach untersucht wird. Sehen wir uns also mal an, was bisher untersucht wurde.

Untersuchungen zur Wirkung

Laut verschiedenen Untersuchungen werden dem Hericium erinaceus verschiedene neuroprotektive Eigenschaften zugesprochen. Eine Studie¹ kommt zum Schluss, dass der Pilz im Körper Stoffe freisetzen kann, die zum Wachstum und Regeneration von Nerven beitragen. Auch soll der Pilz autodidaktische Eigenschaften besitzen. Die Studie kommt aber auch zum Schluss, dass die Untersuchungen bisher nicht ausreichen, um klare Empfehlungen zur Einnahme zu geben oder verlässliche Aussagen über Wirkungen treffen zu können. Es ist durchaus denkbar, dass langfristig Medikamente mit verschiedenen Wirkstoffen des Affenkopfpilzes auf dem Markt zu finden sind.

In einer viel zitierten Studie² wurde der Effekt auf die Gedächtnis- und Gehirnleistung untersucht. Dabei wurde das Mittel oral eingenommen. Die Studie ist sehr gut aufgebaut und auch die Tests sind von seriöser, wissenschaftlich anerkannter Qualität. Die Ergebnisse sind recht eindeutig, sodass der Gruppe, die den Affenkopfpilz eingenommen haben, eine Wirkung nachgewiesen werden konnte. Allerdings ist die Anzahl an Studienteilnehmern recht überschaubar. Was leider auf vielen Webseiten zu dieser Studie verschwiegen wird: Die Studie wurde an dementen Patienten durchgeführt.

Allgemein scheint es viele Hinweise dafür zu geben, dass der Affenkopfpilz gute Wirkungen bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen oder Erkrankungen der Nerven zeigt. Die Wirkung ist bisher nicht bekannt, es gibt aber verschiedene Theorien. Ob gesunde Patienten von der Einnahme profitieren, ist bisher nicht wirksam belegt.

Affenkopfpilz als Nahrungsergänzungsmittel

Wenn du auf der Suche nach einem Nahrungsergänzungsmittel bist, dass deine Gehirnleistung verbessert, kannst du natürlich mal den Affenkopfpilz ausprobieren. Ob es hier eine Wirkung gibt, ist fraglich – außer du leidest an beginnender Demenz. Dann könnte das Supplement helfen. Die meisten Nahrungsergänzungsmittel sind mit 500mg dosiert. In den Studien kamen 800mg bis 2g zum Einsatz.

Ich würde mich freuen, wenn du mir von deinen Erfahrungen in den Kommentaren erzählst.

1. Neurotrophic and Neuroprotective Effects of Hericium erinaceus 10.3390/ijms242115960 ↩︎
2. Improvement of cognitive functions by oral intake of Hericium erinaceus 10.2220/biomedres.40.125 ↩︎